Land.In.Sicht
Büro Dr. Paula
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NEUGESTALTUNG DES GRAZER MURUFERS

Mo, 09. August 2004
Beitrag von Dipl. Ing. Thomas Proksch
Graz rückt an die Mur.....  Nach einer fünfjährigen intensiven Planungs- und Abstimmungsphase nimmt die vom Grazer Stadtplanungsamt intentierte und vom Büro LAND IN SICHT geplante Aufwertung der Mur im Stadtgebiet nun endlich Gestalt an. Zwischen dem gründerzeitlichen Stiegenabgang vor dem Marko-Haus im Norden und der Radetzkybrücke im Süden entsteht eine Flussuferpromenade, die im Zentrum von Graz den Murraum wieder als Erholungsraum zugänglich und erlebbar machen wird. Im Zuge der Planung wie insbesondere auch der Ausführung gilt es - unter Berücksichtigung der wasserbaulichen Rahmenbedingungen - zu einer bestmöglichen Harmonisierung berechtigter naturräumlicher Interessen mit jenen der landschaftsgebundenen Erholungsnutzung beizutragen. Linksufrig wird der bestehende gründerzeitliche Stiegenabgang vor dem Marko-Haus instand gesetzt und der anzulegende Weg, dessen Oberfläche aus Gründen der Pflege und Wartung in Ortbeton ausgebildet wird, daran angebunden. Weitere Erschließungspunkte, von denen aus der Murraum linksufrig zu erreichen sein wird, sind ein eingehauster Aufzug beim Edeggersteg, der gleichzeitig auch die künftige Murinsel Vito Acconcis - ein Leitprojekt von GRAZ 2003 - an den Stadtraum anbinden soll, ein frei gestellter Stiegenabgang mit angelagerter uferbegleitender, auskragender Plattform südlich der Hauptbrücke auf Höhe des Franziskaner Platzes (Projekt Büro Arch. Partl) sowie zwei niveaugleiche Anschlüsse südlich der Tegetthoffbrücke bzw. der Radetzkybrücke.

Grundsätzlich wird der über bzw. auf Höhe des einjährlichen Hochwasserereignisses gesetzte Weg weitestgehend auf der bestehenden oberen Berme geführt, sodass über weite Bereiche der uferbegleitende Gehölzsaum nicht durch bauliche Maßnahmen tangiert wird. An ausgewählten Punkten sind an den Weg zu möblierende Sitz- und Aussichtsbereiche angelagert. Zur Attraktivierung des Weges in den Spätnachmittags- und Abendstunden sowie zur Vermeidung der Ausbildung von Angsträumen kommt ein sensibel auf den Murraum abgestimmtes Beleuchtungskonzept zur Ausführung. Im Zusammenhang mit dem Ziel der ökologischen Aufwertung des derzeit hart verbauten Ufers werden u.a. Ufervorschüttungen, teils als größerflächige gesicherte Schottervorschüttungen, ansonsten in Form eines überdeckten Blockwurfs vorgesehen. Als maßgebliche gestalterische Intervention, die gleichzeitig auch naturräumlichen Interessen genügt, wird ein linksufrig weitgehend durchgehender Strauchweidensaum als Fugenbepflanzung an der Mittelwasseranschlaglinie angelegt.