ATOMFREIES ÖSTERREICH - ?
Di, 14. November 2006
Beitrag von Dr. Luzian Paula
Außer der alten, kleinen Versuchsanlage der TU Wien im Prater gibt es in ganz Österreich keinen nuklearen Reaktor mehr. Es gibt auch keinen Atomstrom bei uns, denn an den Staatsgrenzen werden die verseuchten Ströme aus den Leitungen geholt und - schwuppdiwupp, hast Du’s nicht gesehen - wieder in ihre Herkunftsländer abgeschoben. Wenn notwendig, werden diese Rücktransporte auch unter Begleitung im Frachtraum von Flugzeugen durchgeführt.
Unsere Teuren sind glücklich, denn sie haben ihren Wählern ja immer ein atomfreies Österreich versprochen - und gehalten. Da brauchen wir sich auch nicht den Kopf über ein allfälliges Endlager zu zerbrechen, wo es doch keinen Atommüll gar nicht gibt. Sollen sich die Deutschen mit den Franzosen über ihre Castor-Transporte und die nicht vorhandenen Endlager streiten - tu felix Austria, strahle auch ohne! So weit, so gut. Nur - wie kommen dann Jahr für Jahr in Österreich 20 t (!) radioaktiver Abfall zustande? Und wo wird der endgelagert?
Bei uns jedenfalls nicht, denn wir sind ja atomfrei! Bei die Anderen? Geht auch nicht, weil es hapert überall an Endlagern - und andere Staaten für die Beseitigung des strahlenden Mülls aufkommen zu lassen, ist auch unfair, abgesehen davon, dass die dortige Bevölkerung das auch nicht gerne haben würde. Was tun also? Ganz einfach: wir stellen zu den derzeit in Seibersdorf schon "zwischengelagerten" 9.700 Fässern mit Atommüll die jährlich anfallenden 60 - 70 Fässer dazu und hoffen auf bessere Zeiten. Dann haben die Nachfolger unserer Teuren das Problem und sollen schauen, wo sie bleiben.
Schön, dass wir heute in Österreich atomfrei sind!